Bei Psychatrischen Notfällen muss immer sofort eine notärztliche Behandlung
sichergestellt werden = Krankenwagen rufen Tel.: 112
Psychiatrische Notfälle können sein:
1. quantitative Bewußtseinsstörungen: Benommenheit, Somnolenz, Sopor, Koma
2. qualitative Bewußtseinsstörungen: eingeengt, verworren, desorientiert, halluzinierend
3. Erregungszustände, Angst, Panikattacken: Atemnot, Schweißausbrüche, Aggressivität, Herzrasen usw.
4. autistische, stuporöse, katatone Zustände: eingeschränkte Kontakt – und Kommunikationsfähigkeit, erstarrt,
verzögerte bis keine Reaktion
5. alle akuten psychotischen Formen: manisch, depressiv, desorientiert, verwirrt, Eigen- und Fremdgefährdung
6. akute Suizidalität
7. Drogen – Notfälle, Intoxikationssyndrome (Entzug, Überdosierung)
8. Spezialfall Epilepsie (neurologische Krankheit).
Notfälle in der Praxis
Während einer Therapiesitzung könnten erste Hilfe Maßnahmen nötig werden, z.B.
• bei Über – oder Unterzuckerung
• niedrigem/sehr hoher Blutdruck
• Nebenwirkungen von Medikamenten usw.
• bei drohendem Schock, z.B. durch Angst oder Allergien, Symptome sind Blässe, frieren, schwacher/rasender Puls bei
über 100 Schlägen pro Minute
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Vor dem Eintreffen des Notarztes muss bei Bewusstlosigkeit, Atem- oder Herzstillstand Erste-Hilfe geleistet werden.
Hierzu einige Hinweise betreffend Erste – Hilfe – Maßnahmen. Jeder Mensch ist gesetzlich verpflichtet bei einem Unfall erste Hilfe zu leisten, bis der Notarzt eintrifft.
Schritte, die dabei erforderlich sind
• Notarzt rufen
• Hilfe aus der unmittelbaren Umgebung suchen
• beim Patienten bleiben bis der Notarzt eintrifft
• Überprüfung der Bewusstseinslage, Kreislauf und Atmung
Bei Bewusstlosigkeit:
• ansprechen, Anfassen und eventuell Schmerzreize auslösen ( Reiben am Naseneingang oder kräftiges Reiben über
dem Brustbein )
• Mundinspektion, ggfs. Ausräumen
• Atemkontrolle
• überstreckung des Halses zur Schaffung freier Atemwege
• Wange oder Spiegel (sollte beschlagen) an Nase und Mund halten um den Luftstrom zu prüfen
• heben und Senken des Brustkorbes überprüfen (sehen)
• hören von Atemgeräuschen
Bewusstlosigkeit bei vorhandener Atmung
• stabile Seitenlage
• wegen Erstickungsgefahr bei Rücklage Atmung kontrollieren
Bewusstlosigkeit bei nicht vorhandener Atmung
• 30 mal Herzdruckmassage, es sollte eine Frequenz von mindestens 100/ min erreicht werden
• die Tiefe der Kompression des Brustkorbs sollte bei Erwachsenen mindestens 5 cm betragen
• 2 langsame Beatmungen
• dieses Schema muss bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und / oder des Notarztes beibehalten werden
Atemspende Mund zu Nase
• Fremdkörper entfernen
• Hals überstrecken
• Mund des Patienten verschließen
• Unterlippe gegen Oberlippe drücken
• Atemspende 2 pro 30 Herzdruckmassagen, beim Einatmen den Kopf vom Patienten wegdrehen
Zu beachten: bei Atemspende von Mund zu Mund besteht die Gefahr, dass Luft in den Magen gelangt und zu Erbrechen mit Erstickungsgefahr führt.
Durchführung einer Herz – Druck – Massage bei nicht vorhandenem Puls
• harte Unterlage gebrauchen (zur Not Fußboden!)
• die Mitte des Brustbeins aufsuchen, Kleidung öffnen
• beide Handballen übereinander legen und auf die Mitte des Brustbeins legen, Finger sind dabei nach oben gespreizt
• kniend seitlich vom dem Patienten den Druck senkrecht auf das Sternum ausüben mit durchgestreckten Armen
• Brustkorb nach jeder Kompression wieder zurückkommen lassen
• Druck und Entlastungsphasen gleich lang halten
• 4 – 5 cm tief eindrücken (bei Kindern auf keinen Fall!!!)
• 2 x Atemspende im schnellen Übergang zu 30 Herz – Druck – Massage im Wechsel um einen Puls von 100
Schlägen/pro min zu erreichen
Achtung: Auch wenn Patienten äußerlich gesund erscheinen können sie frische Operationswunden oder andere Verletzungen haben, die durch eine Herz – Druck – Massage erneut zu bluten anfangen können!
Beendung der Herz – Druck – Massage
• wenn Puls und Atmung zurückgekehrt sind
• nur der Puls wieder fühlbar ist, dann weiter beatmen
• der Rettungsdienst die Notfallmaßnahmen übernimmt.