In der BRD gelten nach statistischen Erhebungen ca. 3 Millionen Bundesbürger als alkoholabhängig.
Die Männer sind dabei 2-3 mal stärker repräsentiert als die Frauen. Es werden verschiedene Phasen und Typen der Alkoholabhängigkeit (des Alkoholkonsums) unterschieden.
Die Phasen der Alkoholerkrankung werden unterteilt in Präalkoholische Phase, Prodromalphase, kritische Phase, chronische Phase:
1. Präalkoholismus
• Trinken zum Spannungsabbau
• Alkoholtoleranz erhöht sich
2. Prodromalphase
• heimliches Trinken, Schuldgefühle, Alkohol als Lebensinhalt
• amnestische Lücken (Gedächtnislücken, Filmriss)
• weitere Toleranzerhöhung
3. kritische Phase
• starke psychische Abhängigkeit
• beginnende physische Abhängigkeit mit Entzugssymptomen
• morgendliches Trinken
• Toleranzminderung (verträgt nicht mehr so viel)
• beginnende Wesensveränderung
• soziale und berufliche Schwierigkeiten
• Dissimulation „nicht wahr haben wollen“
4. chronische Phase
• regelmäßiges morgendliches Trinken
• starke psychische und physische Abhängigkeit
• gehäufte Kontrollverluste und tagelange Rauschzustände
• schwere Entzugserscheinungen
• körperlich und geistiger Abbau mit Impotenz, Eifersuchtswahn, Alkoholpsychose, evtl. pathologischem Rausch.
Die Alkohol-Konsumtypen nach Jellinek sind Alpha-, Beta-, Gamma-, Delta-, Epsilon-Tpy:
Alphatyp (gr. für a), meist unsichere oder depressive Persönlichkeit
- Problem – und Konflikttrinker
- zur Abstinenz fähig
- kein Kontrollverlust
Betatyp (gr. für b), meist der „fröhliche Zeitgenosse“
- Gelegenheitstrinker
- abstinenzfähig
- kein Kontrollverlust
Gammatyp (gr. für c), bezeichnet den klassisch Süchtigen
- psychisch und physisch abhängig mit schweren Entzugssymptomen
- Alkoholtoleranz nimmt im Verlauf ab
- Kontrollverlust
Deltatyp (gr. für d), der Gewohnheitstrinker/Spiegeltrinker
- psychisch und physisch abhängig mit deutlichen Entzugssymptomen
- kein Kontrollverlust
- unfähig zur Abstinenz
Epsilontyp (gr. für e), Quartalssäuferepisodisches Trinken
- psychisch abhängig
- Kontrollverlust
- abstinenzfähig
- Tendenz zum Gammatypus
Hinweis: Gamma – und Deltatyp sind sehr problematisch. Der Übergang von einem Tpyus in den anderen ist oft fließend („Suchtkarriere“).