Die phasenhaft verlaufende Form der Depression zeigt sich in zeitlich klar abgegrenzten Episoden von mehreren Wochen bis
Monaten bei unterschiedlichen Schweregraden (Intensität und Zahl der Symptome); entsprechend werden unterteilt: leichte, mittlere und schwere depressive Episoden. Dem gegenüber steht differentialdiagnostisch die über mindestens 2 Jahre verlaufende Dysthymia, die zwar chronisch aber vom Verlauf her in der Regel leichter ist als die Depression mit episodischem Verlauf.
Die verschiedenen Verläufe der depressiven Episode (nach ICD 10):
a) leichte depressive Episode (F 32.0):
Mindestens 2 der allgemeinen und 2 der zusätzlichen Symptome müssen vorhanden, kein Symptom sollte besonders ausgeprägt sein. Der Betreffende leidet unter den Symptomen und hat Schwierigkeiten, seine normale Berufstätigkeit und seine sozialen Aktivitäten fortzusetzen, gibt aber die alltäglichen Aktivitäten nicht auf.
b) mittelgradige depressive Episode (F 32.1):
Mindestens 2 der allgemeinen und mindestens 3 (besser 4) der zusätzlichen Symptome müssen vorhanden sein. Einige Symptome sind in ihrem Schweregrad besonders ausgeprägt. Der Patient kann nur unter erheblichen Schwierigkeiten soziale, häusliche und berufliche Aktivitäten fortsetzen.
c) schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome (F 32.2):
Alle 3 für die leichte und mittelgradige depressive Episode typischen Symptome müssen vorhanden sein und mindestens 4 andere, von denen einige besonders ausgeprägt sein müssen. Hier ist das somatische Syndrom, das bei den leichteren Episoden auch abge-mildert da sein kann, immer vorhanden.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Patient während einer schweren depressiven Episode in der Lage ist, soziale, häusliche und berufliche Aktivitäten fortzusetzen.
d) schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen (F 32.3)
Hier treten zusätzliche Wahnideen (i. d. R. synthym), Halluzinationen (akustisch) oder depressiver Stupor auf.