Aus- und Fortbildung Psychoanalyse Heilpraktiker Psychotherapie

Hinweise zur Aus- und Fortbildung Psychoanalyse für Heilpraktiker Psychotherapie:

In der Psychoanalyse, basierend auf dem Grundgedanken von Siegmund Freud, besteht die Ansicht, dass psychische Störungen durch zu starke Verdrängung (Abwehr) von Konfliktthemen (traumatischen Erlebnissen, unerfüllten Wünschen etc.) in das Unterbewusstsein / das Unbewusste ihren Ursprung haben.

Entsprechend werden in der Ausbildung /  Fortbildung Psychoanalyse psychotherapeutische Techniken vermittelt, um diese verdrängten Beziehungskonflikte, Triebkonflikte und Entwicklungsdefizite wieder bewusst werden zu lassen. Ziel dieser  therapeutischen Vorgehensweise ist es,  diese alten, bisher ungelösten Konflikte aus der aktuellen Erwachsenenperspektive nachträglich emotional sowie kognitiv zu bearbeiten, neu zu deuten und dadurch aufzulösen.

Dieses Grundelement der Psychoanalyse zur Reaktivierung früherer verdrängter Erlebnisinhalte erfordert in der Regel einen beträchtlichen Zeitaufwand, da der Patient / Klient sich nach und nach immer mehr öffnen muss, um den Weg in das eigene Unterbewusste Schritt für Schritt zu finden. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass die unbewusst gewordenen Lebensthemen in Form der verschütteten (abgewehrten) Konflikte aus der Vergangenheit  wieder in das aktuell bewusste Erleben übertragen und aus dem Erwachsenen-Ich bearbeitet werden können. Diese Vorgehensweise führt zwangsläufig zu hohen Kosten einer analytischen / tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, da der Weg in das Unbewusste einige Geduld ( 300 Stunden und mehr) erfordert.

Aus diesem Grund findet man heutzutage eine abgewandelte Form der sog. tiefenpsychologisch fundierten psychodynamischen Psychotherapie mit etwa 60 – 100 Therapiestunden.

Fazit: Die Psychoanalyse und tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie hat ihr Wirkspektrum traditionellerweise im Rahmen einer Langzeittherapie, und diese wird im Selbstzahlerbereich in der Regel nur für vermögende Patienten / Klienten wirtschaftlich möglich sein, bzw. die Pflichtkrankenkasse oder private Krankenkasse ist bereit, eine solch kostenaufwändige Therapie zu übernehmen.

Eine Aus- und Fortbildung Psychoanalyse für Heilpraktiker Psychotherapie ist daher für die Selbstzahlerpraxis, zumindest für den Praxisbeginn, aus wirtschaftlicher Sicht eher nicht erfolgversprechend.


Welche Therapieform eignet sich unter den gegebenen Abrechnungsbedingungen besonders  für den Heilpraktiker eingeschränkt für die Psychotherapie?

In Deutschland besteht die Besonderheit, über das Heilpraktikerrecht  eine Therapiezulassung speziell für den Bereich der Psychotherapie zu erhalten. Voraussetzung dafür ist ein Erfolg bei der amtsärztlichen Überprüfung durch das Wohnsitzgesundheitsamt. Diese amtsärztliche Erlaubnis ermöglicht es, eine eigenständige Praxis für Psychotherapie zu eröffnen. Somit stellt sich die Frage, welches Therapieverfahren der Heilpraktiker / die Heilpraktikerin Psychotherapie den Patienten / Klienten anbieten möchte.

Aktuell gibt hunderte von einzelnen Psychotherapieverfahren – entsprechend schwierig ist die Entscheidung, welche Psychotherapiemethode für die Praxistätigkeit des Heilpraktikers Psychotherapie die Erfolg versprechende sein kann.

 

Folgende Gedanken sollen helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen:

Da der Heilpraktiker eingeschränkt für die Psychotherapie keine Kassenzulassung für die Abrechnung mit Pflichtkrankenkassen erreichen kann, und private Krankenkassen nur selten – wenn überhaupt, in der Regel nur einen begrenzten Anteil der Behandlungskosten des Heilpraktikers Psychotherapie übernehmen, wird es zumindest für den Beginn der Praxistätigkeit ratsam sein, ein Angebot für die Kurzzeitpsychotherapie in das therapeutische Praxiskonzept aufzunehmen.

Bei Patienten mit chronischen psychischen Störungsbildern kann zusätzlich eine sogenannte Übergangstherapie ( bis ein kassenzugelassener Psychotherapeut gefunden ist) dazu integriert werden. Es macht für den wirtschaftlichen Praxiserfolg  durchaus Sinn, auch psychologische Beratung und Coaching anzubieten; evtl. auch Gruppentherapie für Selbstfindungsthemen und zur Stärkung der psychischen Resilienz.

Welche Vorgehensweise / Methodik eignet sich besonders zum Beginn der psychotherapeutischen Tätigkeit für das Praxisangebot des Heilpraktikers eingeschränkt für die Psychotherapie?

Als grundlegende Ausrichtung zur Führung einer psychotherapeutischen Praxis nach dem Heilpraktikergesetz kann somit festgestellt werden, dass im Besonderen die Methoden der Kurzzeitpsychotherapie geeignet sind, als Heilpraktiker eingeschränkt für die Psychotherapie erfolgreich eine Praxis zu führen.

Zusätzlich ist zu empfehlen, dass ein methodenübergreifendes Therapiekonzept angeboten wird, um auf die unterschiedlichen Voraussetzungen der jeweiligen Patienten / Klienten in Bezug auf die diversen Störungsbilder  optimal eingehen zu können.

Dafür bieten sich z. B. folgende Aus- und Weiterbildungen mit einem multimethodalem Ansatz an , um den Bedürfnissen des Patienten / Klienten optimalgerecht werden zu können: