Differenzialdiagnose bei wahnhaften Erkrankungen

Differenzialdiagnose bei wahnhaften Erkrankungen: psychotische Störungen müssen vom Heilpraktiker Psychotherapie sicher erkannt werden, damit eine fachärztliche Behandlung erfolgen kann.

Einige Anregungen zur Differenzierung:

zu unterscheiden sind z.B. folgende Ursachen und Hintergründe:

    • Hypochondrie und Dysmorphophobie
    • Postoperatives Delir
    • Postpartale Psychose
    • Wahn bei Demenz: häufig Vergiftungs- oder Bestehlungswahn
    • Organische Manische Störung
    • Drogeninduzierte psychotische Störung
    • Anhaltende wahnhafte Störung – Eigenständige Wahnerkrankung = Nichtbizarrer Wahn (kein für die Schizophrenie typischer Wahn), kein phasenhafter Verlauf, keine Ich-Störungen, keine anhaltenden Halluzinationen, keine Affektverflachung
    • Schizophrenie – bizarre Formen des Wahns – Beispiele: Wahnwahrnehmung, Verfolgungswahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten (Ich-Störung), deutlich bezogen auf Körper- oder Gliederbewegungen, Gedanken, Empfindungen

Spezielle Ausprägungen von wahnhaften Erkrankungen:

Akute vorübergehende psychotische Störung

    • Symptome: akuter Beginn von Wahngedanken, Halluzinationen und unverständlicher oder zerfahrener Sprache (schwere Störung des normalen Verhaltens), evtl. vorübergehende Ratlosigkeit, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
    • kann auch im Zusammenhang mit einer akuten Belastung stehen – Symptome bilden sich innerhalb weniger Tage zurück
  • polymorph ohne Symptomen einer Schizophrenie: „Angst-Glücks-Psychose“: akut beginnende, zT. wechselnde Wahnideen oder Halluzinationen (erfüllen nicht die Kriterien für Schizophrenie!), begleitet von häufig wechselnden Emotionen (innerhalb von Stunden/Tagen), Verkennung von Orten und Personen, Ratlosigkeit (weniger intensiv als beim Delir), nicht länger als 3 Monate (sonst anhaltende wahnhafte Störung)
  • polymorph mit Symptomen einer Schizophrenie: wie Angst-Glücks-Psychose, aber Dauer nicht länger als einen Monat (sonst Schizophrenie)
  • schizophrenieform: psychotische Symptome sind vergleichsweise stabil und erfüllen die Kriterien für Schizophrenie, Dauer nicht länger als einen Monat (sonst Schizophrenie)
  • vorwiegend wahnhaft: relativ stabile Wahnideen und/oder Halluzinationen, die nicht die Kriterien für eine Schizophrenie erfüllen, nicht länger als 3 Monate (sonst anhaltende wahnhafte Störung)

 Wahnhafte Depression (schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen)

  • Versündigungs-, Verarmungs-, Schuldwahn =  mit dem Hintergrund „ich habe mich schuldig gemacht“, nihilistischer Wahn

Wahnhafte Manie (Manie mit psychotischen Symptomen)

  • Größenwahn, Verfolgungswahn, religiöser Wahn