In den Bereich der Wahrnehmungsstörungen fallen verschiedene Abweichungen, das Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken betreffend.
Man unterscheidet folgende Formen:
Quantitative Wahrnehmungsstörungen
• lückenhaft
• vermindert
• gesteigert
Qualitative Wahrnehmungsstörungen
Halluzinationen: optisch, akustisch, olfaktorisch, gustatorisch, kinästhetisch, haptisch-taktil, fühlen, z.B. wie sich eine kalte Hand auf den Körper legt.
Halluzinationen sind Trugwahrnehmung der Sinne
• ohne entsprechende Sinnesreize
• mit Realitätsgewissheit
• in Verbindung mit Erklärungswahn
Gedankenlautwerden
Gedanken werden gehört, obwohl sie niemand anderes sonst hören kann
Zoenästhesien
fremdartige Leibsensationen. Die Person fühlt sich wie aushöhlt, versteinert. Die Patienten berichten von Phänomenen wie z.B. glühendem Stacheldraht in den Gedärmen,
Pseudohalluzination
Der Trugcharakter wird erkannt, z.B. ich sehe jemanden am Fenster stehen, aber ich weiß, dass ich allein zu hause bin.
Illusionäre Verkennung
Etwas tatsächlich Vorhandenes wird verfälscht wahrgenommen. Illusionäre Verkennungen sind Affekt getragen.
Pareidolie
nicht Affekt getragen, vergeht auch nicht bei Konzentration, Realitätsurteil fehlt.
Agnosie
Wiedererkennungsstörung; Abschwächung der Wahrnehmungsfähigkeit
Metamorphosie
veränderte Gestaltwahrnehmung
Makropsie
Gegenstände werden größer wahrgenommen als sie sind
Mikropsie
Gegenstände werden kleiner wahrgenommen als sie sind
Derealisation
die Umwelt wird unwirklich wahrgenommen, als unheimlich empfunden
Wahrnehmungsstörungen können bei vielen psychischen Störungsbildern begleitend vorkommen. Eine grobe Unterscheidung der Einordnung könnte wie folgt vorgenommen werden:
• optische Halluzinationen kommen eher bei akuten exogenen Störungen (z.B. Delir) vor
• akustische Halluzinationen treten eher bei der Schizophrenie und der Alkoholhalluzinose auf
• olfaktorische und gustative Halluzinationen sind eher bei der Demenz, der Depression und der Epilepsie bekannt