In der psychiatrischen Krankheitslehre werden formale von inhaltlichen Denkstörungen unterschieden. Die Formalen
Denkstörungen bezeichnen Aufälligkeiten in der Form wie gedacht wird ( zu schnell, zu langsam, absonderlich, bizarr), die inhaltlichen Denkstörungen auf das, was krankhaft gedacht wird ( wahnhaftes, phobische, zwanghaftes, überwertiges Denken.
Denkstörungen sind über den Sprachausdruck feststellbar. Sie betreffend in der Regel die Geschwindigkeit, die Klarheit und den Inhalt des Gedankenablaufes
Formale Denkstörung, wie etwas krankhaft gedacht wird
Minus-Formen:
• Hemmung, wie gegen einen inneren Widerstand
• Verlangsamung, zähflüssig
• Umständlich, unklar
• Perseveration, haften bleiben an Gedanken
• Eingeengtes Denken, Fixierung
• Grübeln
Plus-Formen:
• Ideenflucht, das Denken wechselt oder verliert ständig das Ziel
• Gedankendrängen, Gedanken und Einfälle drängen sich auf
• Beschleunigtes Denken
• Logorrhoe, Rededrang (typisch für die Manie)
Bizarre Formen:
• Inkohärenz, Zerfahrenheit, die bis zum Gefasel oder Wortsalat führen kann
• Pathologisches Denken, z.B. Neologismen, Kryptolalie, Privatsymbolik, Kontamination
• Sprachstereotypien, Verbigeration ist das sinnlose Wiederholen von Worten
• Denksperrung und Gedankenabreißen
• Vorbeireden
Inhaltliche Denkstörungen beziehen sich auf das, was inhaltlich krankhaft gedacht wird.
• Wahnhaft
• zwanghaft/anankastisch
• phobisch
• überwertige Ideen
Denkstörungen sind differenzialdiagnostisch von folgenden Sprachstörungen abzugrenzen:
• Aphasie, Sprachstörungen trotz funktionierender Sprachwerkzeuge
• Dysarthrie, durch Lähmung der am sprechen beteiligten Organe
• Logoklonie, spastische Silbenwiederholung
• Stottern, Wiederholung von Einzellauten mit tonischem Pressen
• Poltern, „reden ohne Punkt und Komma“
• Dyslalie, stammeln
• Mutismus, ist das Verstummen, nicht reden, z.B. bei Kindern od. bei Schizophrenie