Zwangsstörungen

Zwangsstörungen kommen in Form von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen vor.

Die zentralen Merkmale des Zwangssyndroms sind:
•    aufdringliche Kognitionen – Zwangsgedanken, verbunden mit Gefühlen des Unbehagens, auch der Bedrohung (Angst, Depression)
•    Versuche, durch Rituale / Zwangshandlungen die unerwünschten Kognitionen zu unterdrücken
•    Vermeidung von Objekten oder Situationen, die Zwangsgedanken auslösen könnten
•    Bewertung des Auftretens und des Inhaltes aus der Perspektive eines übersteigerten Verantwortungsgefühls.

Es kommen folgende Arten von dysfunktionalen Überzeugungen bei Zwangspatienten vor:
•    Die Bedeutung der Zwangsgedanken wird überschätzt.
•    Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts wird überschätzt.
•    Die eigene Verantwortung wird überschätzt.
•    Das Bedürfnis nach Perfektion wird zum Muss.
•    Die Konsequenzen werden falsch (nachteilig) eingeschätzt.

Zwangsgedanken sind Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die den Patienten immer wieder stereotyp beschäftigen.

Sie sind fast immer quälend (z.B. weil sie gewalttätigen Inhalts oder obszön sind) oder werden einfach als sinnlos erlebt.

Erfolglos versuchen die betroffenen Personen, Widerstand zu leisten.

Die Zwangsgedanken werden als eigene Gedanken erlebt, selbst wenn sie häufig als abstoßend empfunden werden.

Epidemiologie / Häufigkeit

Die Wahrscheinlichkeit, an Zwang zu erkranken, liegt zwischen 1% bis 2%; die Erkrankung beginnt am häufigsten im Alter von etwa 20 bis 25 Jahren.

Vorkommen im Erwachsenenalter; in der Kindheit werden Zwangshandlungen und –gedanken subjektiv noch nicht als störend erlebt.

Die häufigsten Zwänge sind Kontroll- und Waschzwänge.

Ursache /Ätiologie
Multifaktoriell: organische und psychische Faktoren